Chronik der Schuhe
Wissenswertes
Steinzeit
Während der letzten Eiszeit lebten Neandertaler in Europa und Westasien, die vermutlich zunächst Tierfelle um die Füße und Waden wickelten. Aus dieser primitivsten Form des Kälteschutzes entwickelte sich im Laufe der Zeit der Stiefel.
Wann das Zuschneiden und Verschnüren von Schuhen und Lederbekleidung begann, kann nur über entsprechende Werkzeuge erschlossen werden.
Der Fund eines Knochenpfriems aus Untertürkheim (ca. 120.000 Jahre alt) stellt die älteste potenzielle Ahle eines Schuhmachers aus der Neandertalerzeit dar.
In der Spätphase der Neandertaler (vor 40.000–30.000 Jahren) treten diese Knochenpfrieme häufig in Fundstellen auf.
Zusätzlich sind in Gräbern von Sungir im Bereich der Füße aufgereihte Elfenbeinperlen gefunden worden, die einen klaren Hinweis auf ehemalige Dekoration an Schuhen aus Leder oder Bast geben.
Da die weichen organischen Materialien vollständig im Boden vergangenen sind, kann dies nur über die erhaltenen Perlen aus Elfenbein vom Wollhaarmammut erschlossen werden.
Die Schuhe der ebenfalls kupferzeitlichen Gletschermumie „Ötzi“ offenbaren einen funktional optimierten Aufbau. Der speziell für Erfordernisse im Hochgebirge gebaute Schuh wurde mit einem „Schnürsenkel“ verschlossen.
Die Sohle bestand aus isolierendem Bärenfell. An der Unterseite der Sohle wurde ein quer laufender und sich überkreuzender Lederstreifen angebracht, der damit die älteste bekannte Profilsohle eines Schuhs darstellt.
Schaftleder und Sohle wurden durch ein – in Vorstichtechnik eingezogenes – umlaufendes Lederband gehalten. Der Innenschuh bestand aus gedrillten und verzwirnten Grasschnüren. Dieses Geflecht war durch den umlaufenden Lederriemen fest mit der Sohle verbunden,
nach oben zum Schaft hin aber offen. Zwischen das Geflecht des Innenschuhs und das Schaftleder wurde Heu gestopft, das als Polster und Isolierschicht diente.
Leider kein Bild momentan verfügbar
Leisten
Der Gebrauch von Schuhleisten lässt ich schon in der grichischen Antika nachweisen, ist aber wahrscheinlich wesentlich älter. Platon (427 bis 347 v. Chr.) erwähnt den Leisten, über dem der Schuhmacher die Falten im Leder glättet, in seinem Symposium. Der Ausspruch "Schuster bleib´bei deinem Leisten!" geht auf eine Anekdote zurück, in der der grischische Maler Apelles (4, Jahrhundert v. Chr.) sich über einen Schuhmacher mokiert, der eine Ungenauigkeit in der Darstellung eines Schuhes rügt, die er auf einem Bild von Apelles´erkennt.
Natürlich ist es auch möglich, Schuhe ohne Leisten herzustellen. Sie werden jedoch niemals eine schöne Form besitzen und nicht mehr als ein laienhaftes Fußfutteral darstellen. Die Untershceidung in einen rechten und einen linken Leisten war durchgehen in der Antike und im Mittelalter gebräuchlich. Aus bisher nicht eindeutig geklärten Gründen verschwand diese Unterscheidung aber mit dem Aufkommen der Kuhmaulschuhe zu Beginn des 16. Jahrhunderts bin hin zum Einsetzen der industrielle Schuhproduktion in der Mitte des 19. Jahrhunderts.

Antike (z.B. Bundschuhe)
Bundschuhe bestehen aus einem zugeschnittenen Lederstück die im Fersenbereich zusammengenäht und im Vorfuß zusammengeschnürt werden.


Es gab zahlreiche Schuhformen, deren Oberleder durch Einschnitte in eine offenen Form gebracht worden oder das Oberleder Kunstvoll Kerbschnit verziehrt wurde. Sowie diesen germanischen Bundschuhe vom Oberaltendorfmann.

Der mit seiner vollständige Kleidung und Schuhe ins Moor gekommen ist und beim Torfstechen gefunden wurde. Die Datierung ist zwischen 260 und 380 nach Chr.
Es ist meist nicht möglich Frauen- und Männerschuhe zu unterscheiden, da beide den selben Schuhtyp trugen.

Mittelalter
Wengenähte Schuhe gab es nach dem 8. Jahrhundert nach Chr.
Sie sind von Hand hergestellt, ohne einen einzigen maschinellen Schritt.
links von Hand und rechts mit der Maschine

rechts ist die genähte Innenseite und links wenn der Schuh dann gewendet ist. Es handelt sich um das Gengestück aus dem linken Steifel im Bild.

WEITERES Folgt!!!